WoLiBri - Wolfartsweierer Liberaler Brief Nr. 50

Liebe Leserinnen und Leser,

zur 50. Ausgabe des Wolfartsweierer Liberalen Briefes gratuliere ich der Redaktion unter Herrn Dr. Wolfgang Zwirner und seinen Helfern im Namen der Stadt Karlsruhe sowie ganz persönlich als Stadtrat und Fraktionsgeschäftsführer der FDP Karlsruhe.

Mehr denn je haben Bürgerinnen und Bürger ein Bedürfnis nach gedruckten Informationen aus ihrem Stadtteil Wolfartsweier und darüber hinaus. Sie erreichen auch diejenigen, die keine Zeitung lesen, und sind eine Bereicherung.

Dieses Interesse wurde in den bisher verbreiteten Ausgaben mit beachtlicher Leistung umgesetzt, und ich freue mich immer wieder, wenn ich die neueste Ausgabe des WoLiBri in meinen Händen halte.

Die Themen werden kess und mit bewiesenem Spürsinn für Aktualität dargestellt. So einen ansprechenden Brief herauszubringen ist eine beachtliche Leistung und fördert als bewährter Informationsgeber die Kommunikation der Menschen im Stadtteil unter­einander. Deshalb bin ich mir sicher, dass bei unseren Bürgerinnen und Bürgern der Wolfartsweierer Liberale Brief auch in Zukunft einen festen Platz in der lokalen Medienlandschaft haben wird. Bleiben Sie reich an Abwechslung, Information, Berichten und Neuigkeiten.

Für die kommenden Ausgaben wünsche ich stets ein gutes Händchen und weiterhin ein erfolgreiches Wirken zum Wohle der gesamten Region.

Ihr

Thomas H. Hock

„Faires Parken“ in Wolfartsweier

Das Parken von Kraftfahrzeugen auf Gehwegen ist nach der Straßenverkehrsordnung nicht erlaubt, auch dann nicht, wenn der Gehweg nur teilweise in Anspruch genommen wird. Es wurde aber auch in Karlsruhe und seinen Stadtteilen bisher stillschweigend geduldet, sofern es kein ausdrückliches Verbot durch Verkehrsschilder gab. Die Stadt Karlsruhe will aber nun das geltende Recht durchsetzen; ungeordnetes Gehwegparken soll durch „Faires Parken“ abgelöst werden.

Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden die Verhältnisse bereits für mehrere Stadtteile analysiert und geprüft sowie konkrete Vorschläge ausgearbeitet. Inzwischen befasst sich die Untersuchung auch mit unserem Wolfartsweier, ist also ganz aktuell. Aus diesem Anlass möchte ich einige Gedanken zu diesem Thema äußern. „Faires Parken“ scheint mir ein guter Appell an die Vernunft der Bürger zu sein. Damit steht die moralische Note dieser Verwaltungs­maßnahme im Vordergrund, sodass niemand im Prinzip dagegen sein kann.

Warum haben wir denn heute ein Problem, dass die Straßen für Rettungsfahrzeuge oder Gegenverkehr oft zu eng sind und damit die Autos teilweise gezwungen sind, mit einer Seite auf einem Gehweg zu parken, wodurch die Bürger mit Kinderwagen oder Rollator/Rollstuhl behindert werden. Freiwillig macht sich dies aber i.d.R. niemand bewusst.

Der Grund ist ganz einfach, die Straßen sind teilweise zu eng. Die meisten Straßen wurden früher angelegt und anschließend links und rechts bebaut. Vor über 100 Jahren fuhr man noch mit Kutschen, Pferde- oder Ochsengespannen durch Wolfartsweier. Diese „Vehikel“ hat man natürlich nicht auf der Straße stehen lassen können, die Tiere kamen in den Stall. Mit der Erfindung des Autos wurde diese Art der Mobilität verdrängt.

Die Planer von gestern haben nicht vorhersehen können, wie es zu unserer heutigen Situation kam. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass in vielen Haushalten heute nicht nur ein Fahrzeug, sondern mindestens zwei Autos vorhanden sind. Niemand hatte wohl auch daran gedacht, dass immer mehr überbreite SUV’s oder gar Geländewagen die Straßen bevölkern.

Natürlich gibt es auch gegenteilige Entwicklungen. Immer mehr Fußgänger, jüngere mit Kinderwagen und ältere mit Gehhilfen oder in Rollstühlen benötigen ausreichend breite Gehwege. Anhänger der grünen Ideologie werden Autos zugunsten von Fahrrädern oder des ÖPNV verzichten. Dennoch werden die Autos noch auf längere Zeit dominieren.

Betrachten wir einmal die Situation in unserer Nord-Ost-Straße. Hier soll künftig auf einer Seite das Parken verboten werden. Was ist die Folge? Der Suchaufwand für einen Parkplatz steigt, man muss weiter laufen, was ja gesund sein soll. Da beim Bau der Häuser in dieser Straße nicht wie im Zündhütle für viele Parkplätze vorgesorgt wurde, werden die Bürger durch diese Tatsache langfristig zermürbt. Wie werden sie vermutlich reagieren? Werden sie ihr Auto abschaffen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, sofern sie damit in ange­messener Zeit zur Arbeit kommen? Ziehen sie Im schlimmsten Fall in einen anderen Ort, wo sie ihr Auto ungehindert stehen lassen können?

Wie kann die Wolfartsweierer FDP aktiv werden? Wie können auch die Bürger aktiv werden?

Demnächst soll in den vom Projektvorschlag betroffenen Straßen mit Farbe markiert werden, wie sich das Ordnungs- und Bürgeramt der Stadt Karlsruhe die künftige Situation vorstellt. Auf der Internet-Seite www.karlsruhe.de/b3/verkehr/automobil/gehwegparken/
pruefung.de
können die Bürger dann ersehen, welche Straßen in unserem Stadtteil von der Maßnahme „einseitige Fahrbahnsperrung“ betroffen sind. Innerhalb einer bestimmten Frist können dann Einsprüche oder Vorschläge eingebracht werden und damit vielleicht in den Köpfen der Planer noch etwas bewegen.

Hierzu habe ich einige Anregungen und Vorschläge:

1. Statt überdachte Fahrradabstellplätze bei Neubauten zu bauen könnte man überlegen, die dafür benötigten Flächen fürs Parken von Autos zu nutzen.

2. Die Stadt könnte Flächen zur Verfügung stellen, wo man über Nacht seinen Pkw abstellen könnte. Dies ist in Wolfartsweier aber schwierig umzusetzen, da wir über solche Flächen wohl kaum verfügen.

3. Künftig sollte man bei der Bebauungsplanung genügend Parkplätze auf privatem Grund fordern, sodass kein öffentlicher Raum genutzt werden muss. Doch was würden solche Vorgaben jeweils im Einzelfall bedeuten?

4. Das Konzept „Einbahnstraße“ sollte für besonders enge Straßen geprüft werden. Sind dadurch hervorgerufene längere Fahrstrecken zumutbar?

5. Ob ein Schilderwald auf der jeweils für das Parken gesperrten Straßenseite notwendig ist, sollte geprüft werden. Die Anwohner könnte man auch anderweitig auf die neue Gegeben­heit hinweisen. Angekündigte Kontrollen mit nachfolgenden Strafzetteln dürften schnell ihre Wirkung zeigen.

6. Es sollte stärker an die Eigenverantwortung der Bürger appelliert werden, damit häufig vorhandene Parkflächen auf den Grundstücken genutzt werden. Außerdem sollten dort vor­handene Garagen nicht als Lagerplätze für Diverses zweckentfremdet werden.

Wir von der FDP und ich als Ortschaftsrat werden uns für vernünftige und von den Bürgern akzeptierte Lösungen einsetzen. Ebenso werden wir bei den auf dem Thielicke-Gelände vorgesehenen Neubauten und solchen an anderen Stellen darauf dringen, dass genügend öffentliche Parkplätze eingerichtet werden.

Rolf Dingler

Übrigens …..

….. sollte es kein Mitleid mit politischen Parteien geben, schon gar nicht mit der SPD. Leider halten sich die meisten Medien nicht an diesen Grundsatz. Das Mitleidsbekunden konnte man deutlich erkennen, als über das Ergebnis der SPD-Mitgliederbefragung zur Bildung einer GroKo aus dem Willy-Brandt-Haus in Berlin live berichtet wurde. Es war schon rührend anzuschauen, welches mitfühlende Verständnis die Medienleute für die Enttäuschung der GroKo-Gegner aufgebracht hatten.

Neuerdings spürt man dieses mitfühlende Verständnis für die Sozialdemokraten auch in den Debatten der politischen Talk Shows. So äußerte sich neulich der Schriftsteller und frühere Strafverteidiger Ferdinand von Schirach bei Markus Lanz. Dann schob er aber einen Satz nach, der die SPD-Strategen aufschrecken müsste. Diese Bemerkung lautete in etwa: Wenn die Wähler Mitleid mit einer Partei haben, dann werden sie diese Partei doch auf keinen Fall wählen.

Wenn das wahr sein sollte, dann muss sich die SPD in der neuen GroKo ganz besonders anstrengen, um in der Wählergunst auf Bundesebene wieder besser dazustehen. Da reicht ein Koalitionsvertrag mit der Union nicht aus, auch wenn er zu 70 % Ziele enthält, die von der SPD eingebracht wurden. Die neue Riege der sozialdemokratischen Minister muss sich schon sehr anstrengen, um ohne die Mitwirkung des alten Haudegens Gabriel gegenüber Mutti Merkel Profil zu gewinnen.

Noch ein letzter Rat an das SPD-Präsidium und den Bundesvorstand: Liebe Genossen, verkündet in Zukunft keine einstimmigen Beschlüsse, die ihr am nächsten Tag schon wieder über den Haufen werfen müsst. Martin Schulz kann ein Lied davon singen,

Wolfgang Zwirner

Jürgen Morlock

Nach fast 20 jähriger Tätigkeit hat sich Jürgen Morlock auf eigenen Wunsch zum 31.12.2017 aus dem Ortschaftsrat zurückgezogen. Er kann auf ein sehr erfolgreiches politisches Wirken für unseren Stadtteil Wolfartsweier zurückblicken, davon fünf Jahre von 2009 bis 2014 als Ortsvorsteher, was für ihn als FDP-Mitglied keine Position war, die er für sich als erreichbar vorhergesehen hatte, als sie auf ihn zukam. In seine Amtszeit fiel die 750-Jahr-Feier von Wolfartsweier, deren Organisation und Durchführung Jürgen Morlock mit großem Engage­ment meisterte.

Weitere wichtige Ereignisse während seiner Amtszeit waren die Umgestaltung der Stein­kreuzstraße im Bereich der engen Bebauung mit Tempo 20 km/h für alle Fahrzeuge und die dringend notwendige Sanierung der Hermann-Ringwald-Halle. Ein Schmankerl war dagegen die Einbeziehung von Wolfartsweier in den Verlauf der Badischen Weinstraße.

Jürgen Morlock war während seiner gesamten Zeit im Ortschaftsrat verlässliches und ausgleichendes Mitglied, dazu ein „Kümmerer“, der stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger hatte. Dabei half ihm, dass er in seinem Stadtteil gut vernetzt war und auch heute immer noch ist.

Seit 50 Jahren ist Jürgen Morlock Mitglied beim Technischen Hilfswerk, davon bis 1992 Orts- und Kreisbeauftragter. Er ist Gründungsmitglied und lang
jähriger Vorsitzender der THW-Helfervereinigung.

Ferner ist Jürgen Morlock Vorsitzender des Evangelischen Gemeindevereins und aktiv im Geschichtsvereins als 2. Vorsitzender tätig. Er ist Gründungsmitglied des Förder­vereins für unser Freibad und war bis 2009 dessen Kassenwart.

1978 ist Jürgen Morlock in die FDP im Kreisverband Karls­ruhe-Stadt eingetreten. Über 20 Jahre war er Mitglied des Erweiterten Kreisvorstandes, Mitglied mehrerer Wahl­kampfkommissionen, ab 1981 bis 1991 Delegierter zu den Landesparteitagen. In verschieden FDP-Arbeitskreisen ist er noch heute aktiv tätig. Im Mai 2015 wurde ihm die Reinhold-Maier-Nadel für seinen Einsatz für die FDP verliehen.

Besonders verbunden ist Jürgen seinem FDP-Ortsverband Wolfartsweier, dessen 1. Vorsitzender er im Jahr 1981 und dann über 20 Jahre von 1987 bis 2007 war. Ihm haben wir zu verdanken, dass es seit Juni 1988 den WoLiBri gibt, der seit nunmehr 30 Jahren ohne Unterbrechung erscheint. Erwähnt sei noch sein Einsatz für den Bau unserer Umgehungsstraße, die 2005 eingeweiht werden konnte. Wir haben Jürgen Morlock viel zu verdanken; er ist ein Vorbild, was den Einsatz für das Gemeinwohl betrifft.               wz

Jürgen W. Morlock